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Ob Monte Tamaro oder Mauritius: Die Fricktaler haben wieder Lust aufs Reisen

Von wieder ansteigenden Ferienbuchungen berichten die regionalen Reisebüros. Hoch im Kurs stehen Mittelmeerländer, in denen sich der Sommer verlängern lässt. Neben Trips mit dem Flieger bleibt das eigene Auto beliebt, um innerhalb der Schweiz oder ins angrenzende Ausland zu reisen. Das zeigt eine Umfrage unter Fricktaler Grossräten.

Noch ist es auch hierzulande nicht herbstlich kühl. Und doch locken Spanien, Griechenland und die Türkei mit noch sommerlichen Konditionen: Sonne satt, Strand und Meeresrauschen. Balearen, Kanaren, griechische Inseln – laut Dominik Meyer, Vertriebsleiter Region West von Knecht Reisen, sind das aktuell mit die beliebtesten Destinationen. Er sagt: 

 «Wir hatten in den vergangenen vier bis fünf Wochen eine deutliche Zunahme an Buchungen.»

Man sei sehr glücklich über diese Entwicklung, so Meyer. Sämtliche Knecht-Filialen, auch die in Frick und Rheinfelden, seien geöffnet und die Mitarbeiter in den Büros präsent. Die Mehrheit der Kunden des Reiseunternehmens sei doppelt geimpft und damit relativ frei in der Feriengestaltung.

Bei Schröger Reisen, mit Tui-Reisecentern auch in Bad Säckingen und Laufenburg präsent, ist die Erleichterung ähnlich gross. Geschäftsführer Dominik Schröger sagt:

«Wir haben viele Anfragen für Anfang Oktober, gerade von unseren Schweizer Kunden.»

Last Minute sei gerade der Mega-Trend – kein Wunder angesichts ständig wechselnder Coronabestimmungen. Aber allzu kurzfristig sollte man Schrögers Erfahrung dann doch nicht buchen. «Es sind aktuell deutlich weniger Flieger unterwegs. Und für dieses Wochenende ist kaum noch etwas zu bekommen», sagt er.

Auch bei Schröger sind derzeit die klassischen mediterranen Urlaubsländer die Renner. Aber wie auch Meyer von Knecht Reisen sieht er noch einen zweiten Trend – den zu weiter entfernt liegenden und hochpreisigeren Destinationen wie den Malediven, der Dominikanische Republik und Mauritius. Für diese Länder liegen laut Meyer schon Buchungen für den Winter vor.

Für den Trend gebe es mehrere Erklärungen: 30 Grad auch im Januar und Februar, noch relative Geheimtipps ohne Massenandrang und bei den Corona-Schutzmassnahmen europäisches Niveau. Und Schröger schiebt nach:

«Viele, die 2020 zu Hause geblieben sind, haben das Reisebudget aufgehoben und können und wollen sich jetzt mal eine exklusivere Reise leisten.»

Und erreichbar seien Malediven, Dominikanische Republik und Mauritius mit Direktflügen ab der Schweiz inzwischen auch sehr gut, wie Meyer erklärt.

Die regionale Reisebranche tönt wieder optimistischer, aber: «Von normalen Jahren sind wir noch meilenweit entfernt», sagt Schröger. Und Meyer meint: «Wir liegen bei den Buchungen noch immer unter 50 Prozent des Vor-Corona-Niveaus.»

Severin Bigler

Und nicht alle zieht es so weit in die Ferne, wie eine Umfrage unter Frickaler Grossräten zeigt. Monte Tamaro statt Malediven – das ist das Motto von Alfons P. Kaufmann. Der Mitte-Grossrat aus Wallbach reist in den Herbstferien ins Tessin, um im Verzascatal und zwischen Lago Maggiore und Luganer See wandern zu gehen. «Ich bin wieder topfit, alles bestens», sagt der von einer Corona-Infektion Genesene. «Ich muss dankbar sein.»

Auch in der Schweiz bleibt Grünen-Grossrat Andreas Fischer aus Möhlin. Der Familienvater sagt:

«Wir sind mit drei Kindern auf die Schulferien angewiesen.»

Nach Savognin in den Bündner Bergen, zum Wandern und die Natur erleben, bricht die Familie auf. Die Kinder, 9, 11 und 13 Jahre alt, zum Wandern zu motivieren, sei zwar nicht immer leicht, sagt Fischer lachend. Aber wenn der Trip zu einer Brötlistelle oder einer anderen Attraktion gehe, machten sie dann doch mit.

 

Béa Bieber, GLP-Grossrätin aus Rheinfelden, plant mit ihrem Mann vier Tage Garmisch-Patenkirchen in einem Hotel. Bieber sagt:

«Wir wollen wandern, in der Natur sein und wir hoffen auf einen goldenen Herbst mit reichlich Sonne. »

Die Vorfreude auf die Herbstferien verlängern kann Désirée Stutz aus Möhlin. Die SVP-Grossrätin sagt: «Ich habe erst im November Ferien, dann gehen wir im Vorarlberg ein paar Tage wellnessen.» Ohne Kinder ist sie bei der Ferienplanung flexibler. Und weil der Hund mit muss, ist eine Reise ins nahe Österreich mit dem Auto für die Politikerin die beste Wahl.